Vorsitzende:

Dr. Elena Schäfer und Dr. Sophie Engelen

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Aktuelles:

Éducation contre le racisme mit Lilian Thuram – Veranstaltungsreihe in Hessen

Im Oktober und November 2024 fand im VdF-Landesverband Hessen eine dreiteilige Veranstaltungsreihe zum Thema „Éducation contre le racisme“ in Kooperation mit der „Fondation Lilian Thuram“ statt. Sie umfasste sowohl eine Lehrkräftefortbildung an der Goethe-Universität Frankfurt als auch eine öffentliche Lesung und Diskussion in der Frankfurter Zentralbibliothek sowie eine Begegnung mit Schüler:innen in der Frankfurter Liebigschule. Organisiert und finanziert wurde die Veranstaltungsreihe in Kooperation des VdF-Landesverbands Hessen (Dr. Sophie Engelen und Dr. Elena Schäfer), der Goethe-Universität Frankfurt (Romanistische Didaktik: Prof. Dr. Roland Ißler und Leo Stotz), dem Netzwerk der Gymnasien mit deutsch-französischem Zug in Deutschland Libingua (Paula Theurich) und dem Institut français Frankfurt/IFRA-SHS (Dominique Petre).

Lehrkräftefortbildung an der Goethe-Universität Frankfurt

Bereits Ende Oktober 2024 begann die Fortbildung für Französischlehrkräfte an der Goethe-Universität Frankfurt mit einer Einführung in das Konzept der rassismuskritischen Fremdsprachendidaktik. Die Veranstaltung sensibilisierte für die komplexen pädagogischen, sprachlichen und kulturellen Herausforderungen, die mit der Gestaltung eines rassismuskritischen Französischunterrichts einhergehen können und regte zu neuen Perspektiven bei der Behandlung des Themas „Frankophonie” und insbesondere des afrikanischen Kontinents im Französischunterricht an. Es bestand Raum für einen kollegialen Austausch und die Entwicklung konkreter Unterrichtsideen. Zudem wurden vorhandene Lehr- Lernmaterialien einer kritischen Analyse unterzogen und Einblicke in ein fachdidaktisches Seminar für Lehramtsstudierende im Fach Französisch an der Goethe-Universität Frankfurt ermöglicht.

Am 13. November 2024 folgte dann der Besuch des französischen Rekordnationalspielers und Fußballweltmeisters von 1998 Lilian Thuram in Frankfurt. Thuram stellte sein jahrelanges Engagement in der antirassistischen Bildungsarbeit vor und hinterfragte dabei typische gesellschaftliche Deutungsmuster entlang der Kategorien „schwarz” und „weiß”. Die Lehrkräfte erhielten wertvolle Einblicke in die Umsetzung antirassistischer Bildungsinhalte und diskutierten praktische Ansätze, um Schüler:innen für das Thema zu sensibilisieren. Der intensive und persönliche Austausch war für alle Teilnehmer:innen eine große Bereicherung.

Öffentliche Lesung und Diskussion in der Frankfurter Zentralbibliothek

Am selben Abend stellte Lilian Thuram in der voll besetzten Frankfurter Zentralbibliothek sein Buch La Pensée Blanche (2020, Éditions Philippe Rey) vor und sprach mit dem Publikum über Zusammenhänge zwischen Rassismus, Sport und Gesellschaft. Die Veranstaltung wurde auf inspirierende Weise von Lena Bopp (Frankfurter Allgemeine Zeitung) moderiert und regte Zuhörer:innen mit völlig unterschiedlichen persönlichen Hintergründen dazu an, implizite wie explizite rassistische Denkweisen zu hinterfragen. Thuram selbst thematisierte persönliche Gedanken und Erfahrungen mit Rassismus im Rahmen seiner Karriere als Weltfußballer und interagierte auf lockere Art und Weise mit dem Publikum. Die Veranstaltung, die simultan übersetzt wurde, endete mit einer ausgedehnten Signierstunde, die das große öffentliche Interesse an Lilian Thurams Wirken unterstrich.

Begegnung mit Schüler:innen in der Frankfurter Liebigschule

Am nächsten Tag besuchte Lilian Thuram die Liebigschule in Frankfurt, wo er sich mit rund 250 Schüler:innen der Frankfurter AbiBac-Gymnasien austauschte (vgl. Abb. 2). Er betonte die hohe Bedeutung einer rassismuskritischen Haltung für die weitere gesellschaftliche Entwicklung und ermutigte die Schüler:innen, sich aktiv für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Die Schüler:innen wurden von Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt, die ein fachdidaktisches Seminar zu Thurams Werk unter der Leitung von Leo Stotz besuchen, auf die Veranstaltung vorbereitet. Dies trug dazu bei, dass die Schüler:innen zahlreiche Fragen in französischer Sprache zu komplexen Zusammenhängen stellen konnten und ihren persönlichen Austausch mit Lilian Thuram in bleibender Erinnerung behalten werden.

Dr. Sophie Engelen & Dr. Elena Schäfer